5:00 Uhr morgens, der Wecker klingelt. Gut, dass die Wanderklamotten schon bereit liegen. Es ist ganz schön früh. Aber, ich habe mir die sensationell schöne Tour auf das Steinmandl, 1981 m, vorgenommen. Nach einem kurzen Abstecher ins Bad, kann's auch schon losgehen, Richtung Österreich 🇦🇹.
6:15 Uhr, ich stelle mein Auto auf dem menschenleeren, ähh, autoleeren Parkplatz an der Auenhütte, Talstation der Ifenbahn, ab. Auf der Suche nach den Wegweisern zum Steinmandl versage ich gänzlich. Ist wahrscheinlich der frühen Morgenstunde zuzuschreiben. Die bekannteste Suchmaschine auf meinem Handy hilft mir kurzfristig weiter, bis ich die ersten, versteckten Wegweiser entdecke. Was wäre ich auch in den Bergen ohne die Technik?
Vorbei am Herzsee, der in einem Tief-Grün-Türkis im morgendlichen Sonnenschein vor mir liegt, geht's durch das Tal Richtung Alpe Melköde. Die Luft ist klar. Die Welt schläft noch. Ich bin ganz alleine unterwegs. Nehme mir somit auch Zeit für ein paar Fotos. Täuschen mich meine Sinne? Es riecht nach Weihnachten!? Im Sommer? Ja, in dem Waldstück zwischen Herzsee und Alpe Melköde wurden ganz frisch Bäume gefällt. Diese verströmen ihren atemberaubenden Nadelduft.
Ich bin immer noch alleine unterwegs. Der Weg ab der Alpe Melköde steigt jetzt stetig an. Bergauf geht's über steinige Wege und durch Wälder. Auf der rechten Seite steht die schroffe Felswand des Ifen. Es ist kurz nach 8:00 Uhr, als mir zwei Familien mit ihren Kindern entgegen kommen. Sie haben die Nacht in der Schwarzwasserhütte verbracht. Nach einem freundlichen "Guten Morgen" höre ich im Vorbeigehen noch "du bist aber schon länger unterwegs."
Ab hier ändert sich auch schlagartig die Flora und Fauna. Desto höher ich komme, desto weniger Vegetation ist vorhanden, bis auf die Enziane die mir den Weg weisen.
Es geht immer weiter hinauf, bis ich tatsächlich das Gipfelkreuz auf 1981 Meter erreiche. Über Schneefelder geht's erst zum Gipfel und dann auf dem gleichen Weg zurück. Eins habe ich wieder dazugelernt, nie ohne Frühstück das Haus verlassen!
Der Weg hat sich gelohnt. Mein Kopf ist frei. Kein Gedankenkarussell. Wandern ist Meditation. Ausgleich zum facettenreichen Alltag mit den unterschiedlichen Projekten.
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